Ein Wochenende voller Aktivitäten

Am letzten Wochenende gab es viele funkerische Aktivitäten bei den H48lern. Für Verwirrung und einige Diskussionen sorgte eine kurzfristige Umstellung des Subtones bei DB0TVH FM. Grund der Aktion waren störende Beeinflussungen auf der Eingabe. Hier galt es herauszufinden, ob es sich um beabsichtigte Störungen handelte. Also wurde nach Ansage über das Relais auf CTCSS 88.5 gestellt – ein mithörender Störer wäre relativ zeitnah dieser „Ansage“ gefolgt. Durch zusätzliche Peilungen u.a. durch Wilfried, DJ1WF wurde dann abends festgestellt, dass die Störung eher technischer Natur ist. Daher wurde das FM Relais wieder auf seinen Eingangszustand zurückgestellt. Derzeit strahlt das Relais einen CTCSS Ton von 85,4 Hz ab. Auf der Eingabe erfolgt keine Auswertung des CTCSS-Tones.
Mehr Infos zu CTCSS gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/CTCSS .


Gerd, DL5BBH und Kai, DO9KAS nahmen an diesem Wochenende von DL0TY aus unter dem Call DP3P in der Betriebsart MSK 144 an der MS-Aktivität teil. Infos zu Meteorscatter u.a. ebenfalls auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Meteorscatter . Hierbei wird insbesondere während der Zeit der Meteroritenschauer versucht Verbindungen über die Reflektionen an den Ionisationsspuren der verglühenden Meteoriten herzustellen. Den beiden sind einige schöne Weitverbindungen u.a. nach Spanien und Bulgarien gelungen.


Quasi nebenbei wurde damit begonnen, den Eingangsbereich des Containers zu reparieren – dort war der Boden durch Feuchtigkeit weich geworden. Der Boden in diesem Bereich wurde von Gerd, DL5BBH herausgefräst und es wurden entsprechend große neue Bodenplatten besorgt.

Und „Last not Least“ nahm Pom, DG7ACF am Sonntag noch auf 144 MHz SSB am Wettbewerb „Norddeutscher Höhentag“ teil und wurde auch von vielen Stationen aus der Region Hannover gehört und gerufen.

Pom arbeitete mit einem IC-705 und einer externen PA damit er die Gewichtsvorgabe für den Wettbewerb ( 6 Kg für Station und Antenne ) einhalten konnte. Standort war der Tafelturm in der Nähe von Alfeld.

160m DX SSB-Contest: läuft!

Das Contest-Lager von DP3P

Während ich diese Zeilen schreibe bin ich wirklich ein wenig neidisch. Leider musste ich wg. krank zu Hause bleiben. Aber dafür habe ich Zeit für einen Bericht. Die Bilder stammen von Tom, DL9OBD, Gerd, DL5BBH und Ingo, DC1AP. Aber alles der Reihe nach.
Bereits am Donnerstag ist Tom auf unseren Fieldday-Platz auf dem Berg in Hameln angereist – Fatima und Björn hatten uns vorab „Grünes Licht“ gegeben und Grüße „an die ganze Bande“ ausgerichtet. Auch hatte die Gaststätte am Platz wieder geöffnet – einem erfolgreichen Start stand also nichts entgegen.
Donnerstag „High Noon“ stand Tom bei mir vor der Tür und holte die für den Antennenbau notwendige Leiter und meine BOG-Empfangsantenne ab – die hatte ich eigentlich ausprobieren wollen.
Noch am Nachmittag des Donnerstags baut Tom bei stürmischen Wind und Scheegriesel waagereccht die 20 Meter hohe L-Antenne auf. Sie ist am langen Ende zunächst nur provisorisch an einem Toilettenwagen des Gruppencampingplatzes angebunden.

In der Nacht machte Tom dann noch einige Empfangsversuche und konnte zumindest Bloomberg Radio aus New York mit fettem Signal auf Mittelwelle empfangen.

Freitag:
Auch Wilfried versucht wieder von seinem Garten aus QRV zu werden. Seine Antenne ist eine (fast) 20 Meter lange Vertikal mit Verlängerungsspule. Sein Setup produzierte jedenfalls bei mir in Neustadt ein gutes Signal . Aber leider kam es für unser Geburtstagskind Wilfried anders als gedacht. Davon später mehr.

Wilfrieds Super-Anpassungs-Spule für 160m : Funzt!

Der Freitag wird in Hameln genutzt, um die Antenne weiter zu optimieren. Die 16 Radials werden ausgelegt und der Mast am Toilettenwagen wird aufgebaut und abgespannt. Langsam treffen auch die anderen des diesjährigen Teams ein – Rainer, DF2ALC, Ingo DC1AP. Gerd konnte dann doch erst am Samstag zu Crew stossen. Auch am Freitag war das Wetter noch sehr launisch – nach dem Aufbau und den Verbesserungen musste sich jeweils immer aufgewärmt und die Klamotten getrocknet werden.
Dafür lockte dann am Abend ein gutes Essen in der Gaststätte. Danach gab es dann für Wilfried die große Enttäuschung: Störungen im ganzen Band… Ein Nachbar hat in seiner Gartenlaube ein Lampe an, die gleich einen ganzen Lattenzaun an Störungen produziert.
https://1drv.ms/v/s!AoldtWCprzVNjKMU_R1uTq6DzEWwfA?e=5F9Gx

Dennoch brachte er in der Nacht knapp 100 QSOs ins Log – Gratulation!

Tom funkte in der Nacht zum Samstag dann bis 5:00 Uhr morgens. Hier sein Zwischenstand:

Zwischenstand um 4:59 Uhr am Samstagmorgen

Der heutige Samstag wurde dann erst einmal mit Aussschlafen verbracht. Danach gab es ein Frühstück, das die notwendige Energie für die kommenden Verbesserungen des Setup gab.

Am Samstag kam jetzt die 160 Meter lange BOG-Empfangsantenne dazu. 160 Meter sind eine ziemlich lange Strecke, insbesondere wenn dabei dann auch noch Feldwege gekreuzt werden müssen. Spannend wird der Vergleich zwischen der „elevated“ BOG und der BOG. Eigentlich müsste die elevated BOG etwas lautere Empfangssignale aus den USA liefern – die BOG „on Ground“ dafür mehr.
Das Wetter vereitelt leider den Einsatz der Balon-Antenne – es ist einfach zu windig und der Wind ist auch zu instbil für eine Drachen.
Jetzt sind wir gespannt, was der Abend bringt. Im DX-Cluster ist noch keine Station DX-Station aus den USA gelistet, di ekommen erst später rein – wenn die Bedingungen es zulassen.

Blick in den DX-Cluster

Live könnt ihr den Cluster „DxHeat“ hier finden:
https://dxheat.com/dxc/

Also: Wenn Du das hier liest, und eine auf 160m spielende Antenne hast: rein ins Getümmel! Vielleicht trifft Du ja DP3P auf einer Frequenz.
Ach ja: Viele fragen, warum man DP3P nicht im Cluster sieht bzw. wo „die Frequenz“ ist, auf der DP3P arbeitet. DP3P arbeitet in der Regel so, dass das Band „abgegrast“ wird (Contester nennen das „Search & Punch“ (S&P) . Als eine Station mit einem eher leiseren Signal hat man so eher die Chance mehr Punkte zu erarbeiten, als wenn man nur auf einer Frequenz bleibt und dort „CQ Contest“ ruft. Das nennt man dan „RUN“ und macht Sinn, wenn man über ein wirklich gutes Signal verfügt. Ferner ist beim CQ DX 160m wie bei vielen anderen Contesten sogenanntes „Self-Spotting“ verboten – d.h. man darf seine Arbeitsfrequenz selbst nicht bekannt geben oder in den Cluster stellen. Das dürfen nur die Stationen machen, die man gearbeitet hat.
So, das wars – Stand Samstag, 21:20 Uhr.

Update Sonntagnachmittag:
Während die Sonne auch in Hameln scheint ist das Contest-Team mit dem Abbau beschäftigt ist. Der letzte Abend wird nicht mitgenommen – da sind auch keine großen DX-Bedingungen mehr zu erwarten. Tom, DL9OBD hat bis zum frühen Morgen durchgehalten und ein schönes Endergebnis erzielt.

Spannend wird dann letztendlich die Wertung und auf welchem Platz DP3P landet. Aber da müssen wir noch einige Zeit warten. Und natürlich wird auch Wilfried, DJ1WF sein Ergebnis mit Spannung erwarten: Hat er doch trotz des Knatterns beim Empfang 2 x USA ins Log gebracht und insgesamt 156 QSOs gemacht.
Die Wintertage auf dem Berg sind immer wieder eine kleine Herausforderung – dafür wird man dann aber auch manchmal nachts mit einem wunderbaren Sternenhimmel oder morgens mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt…

Sonnenaufgang über dem Platz

Wer es etwas gemütlicher haben möchte: Ende März/Anfang April ist unser H48 Frühlings-Fieldday am Humboltsee. Ganz ohne Contest-Stress haben wir da eine große Wiese fast für uns, auf der wir gemeinsam unser Lager aufbauen und Antennen und unsere Gerätschaften ausprobieren können. Und falls jemand Spass an sowas hat, aber weder Zelt noch Wohnwagen etc: Es ist dort möglich „Fass-Hütten“ zu mieten, die eine bequeme Unterkunft bieten. Also: Raus aus dem Shack in die Natur…

Das war der WW 160m CW-Contest

Unser kleines Camp. Im Vordergrund der auf 20 Meter verlängerte Fiberglas-Mast.

Ein wenig Sorgen hatte es mir ja schon gemacht – unsere kleine Contestgruppe schrumpfte bis auf drei Mann zusammen. Einige Fahrzeuge hatten Probleme, hier die Heizung, da die Motorsteuerung. Alles Dinge, die beim Wintercamping besser funktioieren sollten. Auch das Wetter war als eher durchwachsen angesagt. Und dann kam aus Hameln von Björn und Fatima die Meldung: „Die Gaststätte ist in der Winterpause und : Der Platz ist durchnässt – sucht euch besser etwas anderes“. Da kamen dann bei mir dann doch echt Zweifel auf. Nach Rücksprache mit Tom und Wilfried checkten wir dann Ausweichmöglichkeiten – der Doktorsee wäre gegangen – allerdings war da auch das Nordufer gesperrt. Da hatte sich Eugen schon mal fast festgefahren. Nach einigem Hin und Her haben kam dann doch „grünes Licht“ von Björn und Fatima. Wenn wir uns ganz vorne fast auf den Weg stellen würden, dann wäre es ok.
Tom und Wilfried waren überzeugt – komme was wolle, wir fahren. Ferner mussste ja die knapp 20 Meter hohe L-Antenne für den SSB-Fieldday ausprobiert werden.
In diesem Jahr wollte ich beim CW-Teil mit dem ELAD FDM-DUO und mit der kleinen Juma 100D PA antreten. Da der ELAD ja keine großartigen Eingangsfilter hat, wollte ich das neu erworbene Kurzwellen-Bandfilter davorschalten, so dass der Eingang wenigstens nur auf 160m fette Signale bekam. Aber es kam alles anders…

Das ursprüngliche Setup…


Und natürlich hatte ich auch noch eine Ersatzstation dabei – dafür hatten Erfahrungen bei vorherigen Contesten beigetragen.
Also ging es frühen Freitagnachmittag nach Hameln. Als ich ankam war Tom, DL9OBD schon mit dem Aufbau der Antenne beschäftigt. Das Wetter meinte es gut mit uns – lediglich ein leichter Wind wehte und es war trocken bei etwa 0-1 Grad. Wilfried, DJ1WF kam an als es bereits dunkelte und baute dann noch sein mittlerweile historisches altes Zelt (ohne Fussboden) auf. Noch ein wenig Ausrüstung, Feldbett und Schlafsack rein – hier würde er schlafen und funken. Fatima und Björn hatten uns eine Gaststätte in der Innenstadt von Hameln empfohlen – den Abend beschlossen wir dort bei leckerem Essen.
Der Contest begann am Freitagabend um 22:00 Uhr UT – fast überraschend früh für uns. Und damn kam das (fast) unvermeindliche: Mein Setup versagte nach vier QSOs den Dienst! Die PA hatte sich abgeschaltet und liess sich auch mit gutem Zureden nicht mehr einschalten. Mir blieb nichts anderes übrig, als auf die Ersatzstation zurückzugreifen. Das kostete mich fast eine Stunde Betrieb: Der Beginn eines Contestes ist allerdings nicht für das Erreichen einer ohen Punktzahl ausschlaggebend. Die Ersatzstation bot weniger Komfort – kein Wasserfalldisplay … aber sonst hatte ich mit ihr im CW-Modus ganz gute Erfahrungen gemacht. Irgendwann gegen 01:30 Uhr verabschiedeten sich Tom und Wilfried aus meinem Wohnmobil. Die Antenne spielte gut, und so machte ich bis 4:15 Uhr morgens Betrieb, bis ich fast alle Calls auf meiner Bandmap abgearbeitet hatte und nix neues mehr dazu kam.

Die erreichten Länder aif 160m – Australien und Japan waren leider (noch) nicht dabei…


Wenn es hell ist, dann funktioniert das 160m Band nicht, also konnte ich am Samstagmorgen erst einmal in Ruhe ausschlafen. Der Tag verging dann recht schnell – Tom und ich verbesserten die Antenne nochmals, es kamen 16 Radials dazu und am oberen Ende wurde noch ein 12 Meter Glasfaser-Mast aufgestellt. Das sorgte für eine noch etwas flachere Abstrahlung nach Norden/Nordwesten – an unserem Standort wichtig für DX-Multiplikatoren. Wilfried baute währenddessen seine Kurzwellen- und QO-100 Station auf und machte schon fleißig Betrieb. Tasächlich wurden wir am Nachmittag sogar noch von der Sonne verwöhnt, so dass wir im Windschatten noch ein wenige gesessen und gequatscht haben. Als es langsam dunkel wurde habe ich dann die Station wieder aktiviert. Recht schnell stellte sich heraus, daß die Antenne durch die Veränderungen noch besser spielte. Wenn es bei einem Rufzeichen nicht gerade ein Riesen-Pileup gab kam ich eigentlich mit einem Anruf durch. So liess sich über recht lange Zeit eine QSO-Rate von 30 QSOs pro Minute gut halten. Das geht natürlich nur bei den kurzen 599 14 tu – Contest-QSOs. Es machte Spass – ich hatte auch bei der Eingabe am Rechner meinen Rhythmus wiedergefunden. Aber: Um 22:00 wurde ich recht müde, also musste ich mir Ziele setzen. Ich hatte bis jetzt um die 80.000 Punkte – ok also: Neues Ziel: 100.000 Punkte. Kurz nach 01.00 Uhr war es dann soweit und es standen mehr als 100.000 Punkte im Log.

Der Endstand im Log-Programm…


Darauf haben wir dann in kleiner Runde noch ein Sektchen getrunken. Ein Nachtrag noch: Die Juma-PA ist unterwegs zur Garantie-Reparatur nach Rumänien – wir sind alle gespannt darauf, was der Fehler ist.