DP3P zu Gast bei DR2T

Im Winter ist DP3P bei widrigem Wetter und Minustemperaturen in der Regel auf beiden CQ WW DX 160m-Contesten (CW und SSB) QRV. Dabei dient uns der CW Contest immer als Antennentest für den einen Monat später stattfindenden SSB Contest. Eingeführt wurde diese „Tradition“ übrigens von Tom, DL9OBD und Eugen, DL5UHR.
Nur – in diesem Jahr hatte uns unser Lieblings-Standort in Hameln wegen Umbauarbeiten abgesagt.
So kam die Frage auf: Wieso fahren wir eigentlich nicht einfach ins DARC-Camp (http://www.darccamp.de, http://www.auecamp.de) nach Wildeshausen? Dafür sprachen viele Gründe: Die Lage ist gut, der Campingplatz ist gut befestigt, die „Frittenschmiede“ hat keine Winterpause und lockt mit leckerem Schnitzel und Co. Und – dort gibt es die im ständigen Aufbau befindliche Contest-Station DR2T mit einem beheizten Container und einer excellenten 160m-Antenne. Ideale Bedingungen also für Winter-Aktivitäten.
Rückfragen bei dem Team von DR2T ergaben, das wir ihre Station ausnahmsweise unter unserem Rufzeichen benutzen durften. Bei weiteren Besuchen – die wird es sicher geben – werden wir das anders handhaben. Der wichtige Grund: Es gibt besondere QSL-Karten von DR2T, die als Werbung für das DARC-Camp dienen.
Also fuhren wir nach Wildeshausen in den Nachbardistrikt.

Im Auecamp wurden wir herzlich von Achim, DL3EBB, Andre, DO1ABW und Rolf, DL6OS, dem „Kernteam“ des DARC-Camps begrüsst. Schnell war Platz für unsere kleine Wagenburg gefunden und wir erhielten eine Einweisung in die Conteststation DR2T, deren 160m-Antenne wir später nutzten.
Bei DR2T stehen mehrere Transceiver unterschiedlicher Hersteller bereit, auch kann man seine eigene Station mitbringen, wenn man sie mal an einer „richtigen“ Antenne ausprobieren will. Das Umfeld von DR2T ist HF-Technisch sehr störungsfrei und leise – man meint, der eigene Empfänger sei defekt, so leise ist das Grundrauschen. Bis man dann das erste Signal gefunden hat, das belehrt dann des Besseren. Als Operator für den 160m CQ WW CW Contest habe ich allerdings meinen eigenen K3 mitgebracht, ich wollte mit meinem gewohnten Equipment funken. Die 160m-Antenne bei DR2T ist eine 20 Meter hohe L-Antenne mit einem Radialnetz von 64 Radials a 20 Meter Länge. Das Ganze steht auf feucht-sandigem Grund, ist also recht ideal. Wir ergänzten das Setup dann noch um eine in fernschaltbare K9AY-Loop so daß wir einzelne Richtungen gezielt ausblenden konnten.
Natürlich mussten wir uns ordentlich stärken, bevor der Contest losging. In der auf dem Campingplatz liegenden Gaststätte „Frittenstation“ gibt es alles was das Funker-Herz begehrt und so konnte dann der CW-Operator gut gestärkt um 22:00 UT mit seiner „Arbeit“ beginnen. Da wir in der Klasse „Single OP, Assisted, Low“ teilgenommen haben, musste unser Operator Roland, DF1OE die maximal möglichen 30 Stunden des 48-Stunden Wettbewerbs alleine bestreiten. Da war es dann gut, das das ganze Team zur psychologischen Unterstützung mit im Shack war. Die Bedingungen am Freitag/Samstag in der Nacht waren sehr gut, so dass DP3P durchgängig bis um 6:30 Uhr UT QRV war. Draussen bei einer Lokalzeit von 7:30 Uhr wurde es schon wieder hell, als ich in den Schlafsack kroch.

Tagsüber sind auf dem 160m-Band keine guten Bedingungen – das Band ist ab der Dämmerung und Nachts verwendbar – und DX über den Atlantik ging am Samstag nach 3:00 UT von unserem Standort aus gut. Bis zum Ende der Morgendämmerung lässt sich dann auch die USA gut arbeiten – eine passende Antenne vorausgesetzt.
Also wurde am Tag geschlafen und weiter an der Antenne optimiert. Zudem gab es das (kleine) Problemchen, das aus dem K3 nur 80 statt der üblichen 100 Watt herauskamen – also wurde der K3 noch einmal durchgecheckt und einem automatischem Abgleich unterzogen. Ob mit einer Sendeleistung von 80 Watt oder 100 Watt gearbeitet wird ist allerdings für das Zustandekommen einer CW-Verbindung eher nicht ausschlaggebend.
Naturgemäss ist bei einem Single-OP Betrieb die zweite Nacht für den Operator anstrengender als die erste durchgefunkte Nacht. Zum Einen sind dann schon viele Stationen bereits im Log, zum Anderen macht sich natürlich auch die durchgefunkte Nacht davor bemerkbar.


Am späten Nachmittag wurde die Station wieder besetzt, langsam öffnete sich das Band und auch europäische Stationen waren wieder erreichbar. Also wurde einmal das Band „abgegrast“, bevor es dann noch einmal in die Frittenschmiede zur Kräftigung ging. Das Band rief – Roland liess sogar das eigene Bier stehen, als er wieder an die Station eilte.
Funkerisch verlief die zweite Nacht zäher als die erste. Die QSO-Rate sank teilweise auf Werte von 30 QSOs/Stunde. Meistens wurde im Modus „Search & Pounce“ gearbeitet, d.h. das es wurde ständig das Band bzw. auch der DX-Cluster auf neue Rufzeichen abgesucht. Ab und zu wurde auch „Running“ gearbeitet – dabei bleibt die Station auf einer Frequenz und ruft dort CQ und hört auf anrufende Stationen. Der Vorteil ist, das dann das eigene Rufzeichen im DX-Cluster bzw. im ReverseBeacon Netz erscheint und so auch dort einmal „gesehen“ wird. Ach ja: die Betriebstechnik: Natürlich wird in der Regel mit dem PC gegeben und geloggt. Für „Notfälle“ steht die Taste bereit. Notfälle sind immer dann gegeben, wenn der Operator aus dem Rhythmus gerät oder es schwierig wird, d.h. die Gegenstation sehr leise ist oder ein wesentlich anderes Tempo hat . Dekodiert werden die Rufzeichen im Kopf – das ist sicherer als sich auf die Angaben im Cluster zu verlassen. Als Logbuch-Programm wurde bei diesem Contest UCXLog verwendet.
Zurück zur zweiten Nacht. Gegen 3:00 Uhr morgens wurde deutlich, das es diesmal keine Bandöffnung nach den USA geben würde. Es waren einfach keine der „sicheren“ amerikanischen Stationen hörbar und sie tauchten auch nicht im Cluster auf. Wir hatten das Band vollständig „abgegrast“, d.h. alle Stationen, die wir hören konnten hatten wir bereits gearbeitet. Um 4:00 UT entschied dann unser Operator: Wir gehen schlafen. Später erfuhren wir dann von anderen Mitstreitern, das diese Entscheidung richtig war.

Am Sonntag ging es dann noch darum, mit all denjenigen Stationen zu funken, die für ein paar „Sonntags-QSOs“ oder wenige Stunden dabei waren. Das war gefühlt sehr leicht, da wir nur bis zum Ende des Wettbewerbs um 22:00 UT Betrieb machen mussten. Und um Punkt 22:00 Uhr UT war dann das 160m-Band wieder wie ausgestorben. Bei uns kamen 691 QSOs ins Log, es wird sicher auch einige Prozent Abzug wegen Hörfehlern geben. Natürlich sind wir auf das Endergebnis gespannt, das aber noch einige Zeit auf sich warten lassen wird.

Das Ergebnis nach 21 Stunden Contestbetrieb…


Unser großer Dank gilt dem Team vom DARC-Camp/Campingplatz Auecamp. Wir können das DARC-Camp in Wildeshausen wirklich jedem empfehlen, der einmal ohne lokales QRM und mit wirklich guten Antennen funken will oder einfach mal eine Auszeit zum funken braucht. Wir freuen uns jedenfalls schon auf unseren nächsten Besuch im DARC-Camp.

DB0TVH 10 Meter Relais ufb in Torremolinos aufgenommen

SWL Ewald schreibt: „Als den Ruhestand in EA7 verbringender Oesterreicher habe ich habe mich gefreut, Ihr FM Relais DB0TVH hier in Torremolinos, Spanien (IM76SP) mit den folgenden Details aufnehmen zu koennen.“

Es folgte ein vollständiger Empfangsbericht:
„Datum: 20.11.2023, Zeit: 10.59 UTC, QRG: 29,650 KHz (FM), RST 559
Sendeinhalt: Schnelle CW ID, RX: ICOM IC-R75 Antenne: Mini Whip (5.Stock)
Wie bereits bemerkt, habe ich mich ueber den Empfang Ihres Relais DB0TVH sehr gefreut und ich darf um Bestaetigung des Empfangs von DB0TVH auf diesem Weg ersuchen (es wird ja wohl keine QSL Karten fuer das Relais geben (?)). Auch an den technischen Details von DB0TVH (Sendeleistung, QTH…) waere ich interessiert.“
Mit seiner Mail kam ein Foto seiner Antennenanlage (siehe oben) und der O-Ton der Aussendung von DB0TVH als mp3-Datei:

Natürlich wird Tom den Empfang gerne bestätigen! Und für Ewald hier der Hinweis: Alle technischen Hintergründe erfährst Du hier: https://www.db0tvh.de.

DB0TVH – HamNet

Auch bei DB0TVH wurden die Komponenten für die Linkstrecken ausgetauscht. Am letzten Wochende hat ein ganzes Team umfangreiche Umbauten für das HamNet bei DB0TVH vorgenommen. Axel, DG1OBD berichtet: „Hier ein paar Impressionen von unseren Wartungsarbeiten der Linkstrecken DB0LUH – DB0TVH – DB0ATS. Wir haben die alten PowerBeam 5AC gegen PrismStation5AC mit 60er Spiegeln auf einem 8km Link quer durch die Stadt ausgewechselt. Im gleichen Atemzug wurden 50m Netzwerkkabel verlegt um de Link TVH zu LUH mit 60Ghz Airfiber auf 1.9 Gbit upzudaten. Das ganze bei leider sehr schlechten Wetter.


Bei TVH haben wir noch weitere Kleinigkeiten abgearbeitet. Der 10GHz Link zu MAX wurde abgebaut und diverse ungenutzte alte Verkabelung zurückgebaut. Am Standort von DB0LUH wurde noch ein neues Link zu DB0SAR etabliert. Dieser Link wurde mit 2 PowerBeam 5AC auf 23 Km realisiert. Am Ende dieses langen regnerischen Arbeitseinsatzes (von 11:11 Uhr bis 17:00 Uhr) haben wir uns mit Döner und Tee gestärkt.“ Das Team vor Ort waren: Andreas, DG4OAE, Kai, DO9KAS, Axel, DG1OBD, Gerd, DB1AI, Julian, DJ3DE, und Tobias, DO2HX. Auf diesem Weg auch einen herzlichen Dank für ihren sicherlich nicht leichten Arbeitseinsatz


Das HamNet stellt für alle in der Region Hannover vorhandenen digitalen Relais den Backbone dar, über den die digitalen Relais vernetzt sind. Und natürlich stellt das HamNet auch die Verbindungen zu den Servern mit den entsprechenden Talkgroups und Räumen zur Verfügung. Von daher sind gute stabile und ggfls. sogar redundante Linkstrecken für den Digitalfunk unerlässlich. Die gesamte Infrastruktur des HamNet wird ehrenamtlich von Funkamateuren betrieben. In der Regel werden im HamNet fertige Industriekomponenten z.B. von Ubiquiti mit umgeflashter Firmware verbaut. Diese Komponenten finden auch im AREDN (Amateur Radio Emergency Data Network) Verwendung. AREDN wird auch im Bereich des Notfunks z.B. vom ASB in Hannover eingesetzt.


Wer einen vollständigen Überblick über das HamNet bekommen möchte, der kann das auf der Site https://hamnetdb.net/map.cgi tun, die HamNet-Standorte und die Linkstrecken (auch geplante Linkstrecken) anzeigt.

Beim einem Klick auf eine Linkstrecke sieht man auch ihre genaueren Daten. Bei einem Blick darauf wird auch deutlich, welche gewaltigen Anstrengungen und Investitionen die OMs insgesamt und persönlich auf sich genommen haben – und wieviel Know-How dahinter verborgen ist.

In Niedersachsen war man durch gute Kontakte zu den Kathastrophenschutz-Behörden, BOS etc. in der Lage dieses Know-How auch dort zu präsentieren. Das stieß natürlich nicht überall auf Gegenliebe – zeigte es doch an der einen oder anderen Stelle die Versäumnisse in den betreffenden Behörden auf. Und so geht es an einigen Stellen noch immer darum „dicke Bretter“ zu bohren, wenn es um die Möglichkeiten des Amateurfunks im Katastrophenfall geht. In der Region Hannover ist der Amateurfunk mittlerweile fest integriert. In der Einsatzzentrale der Region gibt es an den Funk-Arbeitsplätzen natürlich auch Amateurfunkgeräte.