Auf den ersten Blick: Anytone AT-D578UV

Aus China frisch auf dem Markt ist das Anytone AT-D578UV, letztendlich eine Mobilversion des beliebten AT-D868UV. Insbesondere wegen der echten Dualband-Funktion VHF/UHF mit DMR/FM, einem „VFO-Modus“ und dem eingebauten GPS mit APRS-Funktion fand ich das Gerät interessant. Dank einer Vorbestellung lag es jetzt dieser Tage bei mir auf dem Tisch. In der PRO Version kommt das Gerät mit Bluetooth, GPS und allem drum und dran, wie Programmierkabel, Mikrofon, Mobilhalterung etc. Nun gut. Mein erster Test ist bei allen Funkgeräten immer der gleiche: Schaffe ich es, ohne das Manual zu lesen, das Funkgerät in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen und in den wesentlichen Betriebsarten ein QSO zu führen. Auf diese Art und Weise stelle ich fest, ob die Menüs gut durchdacht und zu größten Teil selbsterklärend sind. So weit so gut – das AT-D578UV ist ein DMR Digitalfunkgerät, da gibt es einiges zu konfigurieren, bevor es losgeht.

Geliefert wird es mit der Firmware in der Version 1.00 und einem minimalem Codeplug, der es allerdings sofort ermöglicht, mit dem Gerät zu funken, da es über einen sogenannten VFO-Mode verfügt. Tatsächlich ließ sich nach einem kurzen durchhangeln durch die Menüs das erste QSO in FM auf DB0TVH führen. Die Rückmeldungen zur Modulation waren ok, nervende Tastentöne ließen sich abschalten – auch ok. Im Auslieferungszustand waren einige Tasten sinnvoll vorkonfiguriert, so dass ich gut durch die Menüs uns Einstellungen kam. Die Menüsprache ist Englisch. Etwas schwieriger war es dann schon, ohne Lesen des Handbuchs auf DMR QRV zu werden. Da helfen dann Grundkenntnisse zur Betriebsart DMR, das man nicht völlig im Wald landet. Aber: Auch hier ließ sich ohne das Lesen des Handbuchs … zwar noch mit falscher DMR-ID … das erste QSO über DB0TVH DMR führen.

Zur Haptik: Das Mikrofon liegt gut in der Hand und macht einen robusten Eindruck. Wesentliche Funktionen des Funkgerätes lassen sich über das Mikrophon steuern. Die Mikrofontasten sind teilweise hintergrundbeleuchtet. Das Gerät selbst ist – wie auch bei anderen Herstellern üblich – fast komplett von einem Alu-Druckguss-Gehäuse umgeben. Die beiden Lautstärkeregler und der Knopf zur Kanalwahl haben dies selbe Größe und sind eher etwas „fummelig“. Im Auslieferungszustand mit der Firmware-Version 1.00 funktionieren die Up/Down Tasten des Gerätes und auch der 1750 Hz Rufton – dazu nachher noch mehr. An der Rückseite des Gerätes befinden sich der Antennenanschluss (PL259), zwei Lautsprecherbuchsen und eine SMA-Buchse für die GPS-Antenne. Das werden insbesondere diejenigen zu schätzen wissen, die das Gerät im Auto verbauen wollen. Die USB-Buchse für die Programmierung des Gerätes befindet sich an der linken Vorderseite. Im dem Gerät ist ein FTDI USB-zu-Seriell Chip verbaut, der unter Windows 10 sofort erkannt wird. Der Lautsprecher ist auf der Oberseite des Gerätes und scheppert bei meinem Exemplar leider, wenn die NF lauter ist.

Anytone hat rechtzeitig mit dem Erscheinen des Gerätes auf der Webseite eine Software zur Programmierung und eine entsprechende Firmware veröffentlicht. Die Besonderheit: die Software kann auch schon für das D868/D878UV entwickelte Codeplugs in das Gerät laden. Achim, DL9OAC stellte mir seine Version des von Friedhelm, DL6OAH in der Funkamateur 3/2019 veröffentlichten Codeplugs zu Verfügung. Für den Anfang kann das eine Basis sein – so dachte ich. Im Nachhinein habe ich aber noch viele Änderungen an dem Codeplug in Planung.

Zusammen mit der AT-D578UV V1.03FW&CPS Official release 1031 von der Anytone Seite http://www.anytone.net/download.html iess sich dieser Codeplug installieren. Die Software ist auf der Seite im rar-Format hinterlegt – um sie auspacken zu können ist die geeignete Software notwendig – ich habe mich für 7zip entschieden. Also: 7zip herunterladen, dann lässt sich das rar-Paket entpacken. Die Installation des Codeplugs selbst verlief problemlos.

Anschließend installierte ich die neue Firmware Version 1.03. Auch dies funktionierte einwandfrei. Allerdings hatte ich während der Aktionen aus Versehen den lock-Schieber an der Seite des Mikrofons verstellt – als Folge gingen die up/down Tasten und der Tonruf nicht mehr. Zunächst hatte ich das dem Firmware-Update in die Schuhe geschoben. Ein freundlicher Hinweis im Facebook-Forum ( https://www.facebook.com/groups/772560109609340/ ) half mir dann auf die Sprünge. Also: Alles gut!

Auf dieser Grundlage habe ich dann noch persönliche Anpassungen vorgenommen und einige aus meiner Sicht sinnvolle Umbaumaßnahmen im Codeplug vorgenommen. Insbesondere die Zonen waren mir teilweise zur klein gefasst.
Mein persönliches Fazit bis jetzt: Das Gerät tut was es soll, sicherlich wird es noch einige Firmware-Updates geben, bis es vollständig rund läuft – aber das gibt es derzeit bei fast allen Amateurfunkgeräten. Wen es interessiert: Am kommenden OV-Abend bringe ich das Gerät betriebsbereit mit Antenne mit – dann ist es möglich, sich ein eigenes erstes Bild zu machen.

DAPNET-Sender in Vorbereitung

Bei mir auf dem Tisch liegt ein neues Bastelprojekt: Ein Motorola-Funkgerät mit vorbereitetem Raspberry-Pi. Es ist ein vorkonfigurierter POCSAC-Sender der jetzt für die Inbetriebnahme und Integration in das DAPNET vorbereitet wird.
Das fertige Gerät sucht dann einen möglichst hoch gelegenen Standort in Hannover – im Moment kommt DB0TVH dafür nicht in Betracht.
Die Gerätschaften wurden mir von Andreas, DG4OAE zu Verfügung gestellt. Über das DAPNET können sowohl Alarmierungen zu Notfällen als auch ganz normale Meldungen gesendet (im POCSAC-Empfänger abonniert) werden. So erhalte ich z.B. Informationen über den Betriebszustand des C4FM-Relais und der Hamnet-Linkstrecken bei DB0TVH auch in Frankfurt über das DAPNET.

DAPNET-Sender in Vorbereitung

Yaesu: Neue Möglichkeiten bei C4FM/Wires-X

Das FTM-100 im Direct Mode

Yaesu hat in dem neuen Firmware-Update für seine Funkgeräte eine kleine Überraschung eingepackt: Zusammen mit einem Windows-Rechner und der aktuellen Wires-X Software lassen sich FT2E, FTM-100DR/DE oder das FTM-400 als „Portable Digital Node“ (PDN) betreiben. Einen Internetanschluss oder kleinen WLAN/LTE Router vorausgesetzt kann man sich in das Wires-X netz einloggen und mit einem beliebigen Raum oder Repeater verbinden. Benötigt wird noch ein Kabel (beim FT100 z.B: ein SCU-20), das aber bei den meisten Geräten sowieso schon im Lieferumfang ist. Das früher benötigte HRI-200 entfällt völlig und wird nur benötigt, wenn man einen eigenen Raum betreiben will.
Bisherige Tests haben ergeben, das das Ganze stabil läuft – unser C4FM-Relais DB0TVH hat schon die entsprechenden Updates erhalten.

Verwendung des Funkgerätes als PDN am Beispiel des FTM-100DE

Um die neue Funktion verwenden zu können, müssen die folgenden Schritte durchlaufen werden.

  1. Registrierung der Geräte-ID bei Yaesu
  2. Suchen des SCU-20 Kabels
  3. Firmware-Update (Zeit einplanen!)
  4. Installation der Wires-X Software auf dem Rechner
  5. Konfiguration der Wires-X Software

…los gehts.

1. Registrierung der Geräte-ID bei Yaesu
Als erstes sollte man die Registrierung des Gerätes bei Yaesu vornehmen. Da es bis zu Rückantwort von Yaesu 2-3 Tage dauern kann (im Moment registrieren sich recht viele OMs), macht man das am besten einige Tage bevor man die Funktion PDN verwenden will.
Beim FTM-100DE verbirgt sich die Geräte-ID im Menü zum Group-Mode (GM). Um daran zu kommen schaltet man des Gerät einfach an, drückt die DISP Taste um zur Menüauswahl zu kommen. Durch drehen des rechten Knopfes wählt man das GM-Menü aus drückt wieder DISP, wählt dann Radio-ID aus, erneut DISP und dann sieht man eine Kombination aus 5 Buchstaben/Zahlen z.B: F5dYC – das ist die Geräte ID. Abschreiben und dabei auf Groß und Kleinschreibung achten. Das ist wichtig.
Dann geht es auf die Seite zur Registrierung:
https://www.yaesu.com/jp/en/wires-x/regist/index.php
Hier gibt man seine email-Adresse ein und drückt auf den „send“ Button. Wenige Sekunden später ist im betreffenden Postfach ein Link zur weiteren Registrierung des Gerätes eingegangen.
Weiter gehts dann mit einem Klick auf den Link und der Bestätigung der „Geschäftsbedingungen…“. Jetzt gelangt man auf die folgende Eingabeseite:

Eingabe-Seite zur Registrierung

Als Member-ID kann man einen beliebigen Namen verwenden, wichtig ist, das man für jedes Gerät eine eigene Member-ID vergeben muss. Die Eingabe des Passwortes bedarf keiner Erläuterung, das eigene Rufzeichen bei Call Sign muss ohne irgendwelche Anhängsel eingeben werden.
In das Feld HRI-200/Portable Radio ID erfolgt jetzt die Eingabe der vorher aufgeschriebenen Geräte-ID des Funkgerätes.
Die weiteren Angaben macht man wie bei Online-Bestellungen etc. üblich.

Auswahl der Sichtbarkeit für die Anzeige auf der Wires-X Seite

Die Auswahl für die Anzeige auf der Wires-X Seite oder Wires-X Map lässt man am besten so, wie es ist – es sei denn, man will dort nicht gefunden werden….

Am Ende sendet man das Formular ab und erhält sofort eine Eingangsbestätigung von Yaesu.
Etwa drei Tage später erhält man dann seine Bestätigungsmail von Yaesu mit der Wires-X Node ID und der Room-ID.


2. Suchen des notwendigen Kabels…
Beim FTM-100DR/DE benötigt man für die nächsten Schritte das mitgelieferte SCU-20 Kabel. Viel Spaß beim suchen…


3. Firmware-Update
Für das Firmware Update sollte man etwas Zeit mitbringen. Es sind recht viele Schritte in der richtigen Reihenfolge zu machen. Da muss man etwas aufpassen, eventuell schießt man sein Funkgerät ab, wenn man unaufmerksam ist. Es ist auch gut, eine SD-Karte bereit zu haben. So kann man vor dem Update ein Backup aller Einstellungen auf die SD-Karte machen und nach dem Update zurückspielen. Das Firmware-Update erfordert nämlich einen Reset des Gerätes, dabei gehen alle Einstellungen verloren. Also: SD Karte und Backup mit anschließenden Restore, sonst sind alle Einstellungen verloren…
Für den Download der Dateien für das Firmware-Update des für sein Gerät geht man auf die Yaesu-Seite in den Support-Bereich für das entsprechende Gerät und lädt dort die Dateien (Files) für die Export-Version seines Gerätes herunter.

Beim FTM-100DE ist das
https://www.yaesu.com/downloadFile.cfm?FileID=14962&FileCatID=268&FileName=FTM%2D100D%5FEXP%5FFirmware%5FUpdate%5F0205.zip&FileContentType=application%2Fx%2Dzip%2Dcompressed

Beim FTM-400DX/DXR ist das
https://www.yaesu.com/downloadFile.cfm?FileID=14959&FileCatID=266&FileName=FTM%2D400D%5FEXP%5FFirmware%5FUpdate%5F0205.zip&FileContentType=application%2Fx%2Dzip%2Dcompressed

Bei HB0TR gibt es eine gute Anleitung zur Vorgehensweise beim Firmware-Update:
https://c4fm.li/cms/yaesu-firmware-updateinfo-hb0tr/ftm-100d-quick-firmwareupdateanleitung/

4. Installation der Wires-X Software auf dem Rechner
Die Software befindet sich hier:
https://www.yaesu.com/downloadFile.cfm?FileID=14954&FileCatID=42&FileName=wx1510en.zip&FileContentType=application%2Fx%2Dzip%2Dcompressed

Die Dateien befinden sich in einem Zip-Komprimierten Ordner. Der kann einfach mit der Windows internen Funktion des Explorers entpackt werden. Da muss man auch machen, sonst klappt die Installation nicht.
Zur Installation startet man das Programm „Install“ – eventuell als Administrator (je nach Begebenheiten beim Rechner)