Nach langer Zeit habe ich einmal wieder unseren Funkcontainer aktiviert. Ein paar Punkte sollten es werden – kein Stressfunk – mit dem wesentlichen Ziel für den CQ WW DX 160 CW in der Übung zu bleiben. Geschwindigkeiten je nach Gegenstation unterschiedlich von 22 WPM bis 30 WPM, Wechsel zwischen Tastatur und Paddle wenn notwendig, Setup des Rechners, alles sollte zurück vom Langzeitspeicher ins aktuelle Gedächtnis.
Schon beim kurzen Check einige Tage vor dem Contest stellte ich fest, daß der Moppel nicht betriebsbereit war. Das Zugseil zum Anwerfen des Generators war gerissen und das war irgendwie in Vergessenheit geraten.
Also musste mein eigener Moppel an den Start. Auch der war seit mindestens 2 Jahren nicht in Betrieb. Das hiess: Zuhause anwerfen, schauen, ob der anspringt oder das Benzin oder das Öl sich zu einer zähen Plastikmasse vereinigt hatte…
Dann: Die Accus auf dem Berg zeigten kein Lebenszeichen – zwar ging der Wandler noch an, aber die Victrons schalteten die normalen Verbraucher alle ab – zu wenig Spannung.
Schon bei der Wartung des Mastes hatten Stefan und ich festgestellt, daß auch die LED-Beleuchtung ihre Leuchtkraft massiv verloren hatte.
Okay – vieles davon braucht man nicht, wenn der Moppel läuft und der Strom in den Hauptanschluss des Containers eingespeist wird.
Der Contest beginnt um 1:00 Uhr Küchenzeit am Samstagmorgen und läuft dann 48 Stunden. Die QSOs sind recht einfach: Ausgetauscht wird der Rapport (Contest-mäßig immer 599) und die CQ-Zone (DL -> 14). Die Chancen auf eine der TOP Platzierungen sind in der Categorie max 100W, Single Operator assisted mit relativ gering – es gibt zu viele Stationen mit guten Antennen und sehr guter Betriebstechnik. Ferner sollten die Bedingungen über Nacht auch nicht gut sein. Also hatte ich beschlossen, erst am Samstag gegen Mittag in den Contest einzusteigen.
Der Samstag überraschte mit gutem Wetter, also konnten alles Notwendige (Generator, Benzin, K3, Rechner, Netzteil etc.) schnell verladen werden und dann ging es zum Container. Der Stationsaufbau war jetzt schnell gemacht, da die Rahmenbedingungen ja klar waren.




Bevor es aber losgehen sollte hatte ich mich noch mit Niels, DH8ND, dem stv. OVV vom Ortsverband H13 verabredet. Niels möchte einen Mesh-Knoten bei uns aufbauen und es gibt auch beim OV H13 OMs, die vielleicht Interesse an gemeinsamen Aktivitäten haben. Also erfolgte eine Schlüsselübergabe und kurze Einweisung für Niels. Niels wurde noch durch OM Olaf, DH1OME begleitet. (In der Woche nach dem Contest ergaben sich aus einem Gespräch mit Gerd, DB1AI noch weitere Ideen – dazu mehr auf dem OV-Abend.)
Dann konnte es allerdings losgehen. Es machte mal wieder richtig Spass mit einer vernünftigen Antenne zu funken – auch wenn sich im Betrieb leider herausstellte, das die Anpassung der Drahtantenne nicht funktionierte – Grund war ein abgebrochener Stecker für die 12 Volt-Versorgung des Tuners. Also wurde „irgendwie“ mit dem Tuner im K§ angepasst. Ging auch, aber eher mittelmäßig. Irgendwann vor 20:00 Uhr knurrte der Magen und ich machte einen Abstecher zu Vio in die Lindener Bergterassen. Da war eine geschlossene Veranstaltung – ein 70-jähriger Geburtstag wie ich dann erfahren habe – aber ich durfte mich in ein Eckchen setzen und bekam meine Currywurst und ein leckeres Herrenhäuser. Was braucht man mehr?
Dann wieder hoch und bis kurz vor 23:00 gefunkt. Ab nach Hause.
Am Sonntag habe ich dann noch einige Stunden gefunkt – für den Tuner für die Drahtantenne hatte ich noch ein passendes Kabel gefunden – und so ging es auch auf 160-80-40 gut.
Das Ergebnis: es hat Spass gemacht, nach 300 QSOs (ich habe mich auf Multiplikator-Verbindungen beschränkt) habe ich Schluss gemacht und den Container wieder zugeklappt. Übrig bleiben noch ein paar kleinere Reparaturarbeiten…und einige Ideen zum Container.


