Antennentests mit WSPR

Manchmal will man wissen, wie gut ein Antennenstandort ist. Da entscheiden dann vielleicht 3 oder 4 Meter Unterschied, ob sich Nachbarn gestört fühlen. Oder ob das Signal durch Stahlbeton abgeschattet wird. Oder man will wissen, ob man überhaupt mit einer Behelfsantenne irgendwohin kommt und wie weit.
Mein Mittel für diese Fragen ist WSPR.


Wikipedia zu WSPR:
Dieses Verfahren wurde 2008 von dem Funkamateur und Nobelpreisträger für Physik Professor Joseph Hooton Taylor, Jr. (K1JT) als Teil der WSJT-Protokollgruppe entwickelt. Aussendung und Empfang der Signale erfolgt über einen an die Soundkarte angeschlossenen Sende-Empfänger für Einseitenbandmodulation. Das WSPR-Verfahren verwendet Frequenzumtastung mit vier Symbolfrequenzen (4-FSK) und eine Vorwärtsfehlerkorrektur. Die Uhren von Sender und Empfänger müssen auf wenige Sekunden genau synchronisiert sein. Die Aussendungen erfolgen über Intervalle von 2 Minuten Dauer, die jeweils zu geradzahligen Minuten beginnen (z. B. von xx:04 Uhr bis xx:06 Uhr usw.)
Das WSPR-Signal hat eine sehr geringe Bandbreite (5,9 Hz). Es benötigt damit etwa nur 0,1 % der Bandbreite eines AM-Rundfunksignals. In der von der WSPR-Software unterstützten Empfangsbandbreite von lediglich 200 Hz können mehrere Signale gleichzeitig empfangen und dekodiert werden.
WSPR erfreut sich im Amateurfunkdienst weltweit einer steigenden Beliebtheit für Bakenaussendungen vor allem auf Kurzwelle auf den Amateurfunkbändern von 160 bis 6-Meter- und auf den langwellig für Funkamateure nutzbaren Frequenzen des 630-Meter und 2,2-Kilometer-Bands. Auch terrestrische Reichweitentests im VHF/UHF-Bereich (144 / 430 MHz) werden durchgeführt.

Da ich in eine neue Wohnung am Ortsrand von Neustadt gezogen bin, wollte ich auch wissen, ob der geplante Antennenstandort funktioniert. Und: Wohin und wie gut er funktioniert. In meiner Erdgeschosswohnung musste ich auch berücksichtigen, daß andere Eigentümer sich nicht beeinträchtigt fühlen durften. Und wer will schon gerne eine Vertikalantenne vor seinem Wohnzimmerfenster haben, wenn er oder sie nicht gerade Funkamateur ist?
Also müssen ein paar Daten her, bevor das Fundament für eine Antenne gesetzt wird. Hier hilft WSPR. Mit geringster Sendeleistung und einer einfachen Antenne kann man einen Eindruck davon gewinnen, was der gewünschte Standort taugt. Benötigt wird dazu ein Kurzwellensender (am besten mit USB-Anschluss für die Soundkarte), der es ermöglicht, die Sendeleistung in den Bereich 0,1 bis 5 Watt zu reduzieren. Dann: ein Rechner (Linux oder Windows) und das Programm WSJT-X aus dem Internet. Und eine (möglichst abgestimmte) Antenne.

Anleitungen gibt es zu Hauf im Internet, auch das Programm WSJT-X hat eine entsprechende Anleitung. Dann kann man das Ganze nur im Empfangsbetrieb laufen lassen oder auch im Sende- Empfangsbetrieb.
Das Programm gibt nach jedem 2-Minütigem Empfangsdurchlauf die empfangenen Stationen mit ihrem Sendepegel in dbm und mit der ungefähren Entfernung aus. Auf der Webseite
http://wsprnet.org/drupal/wsprnet/map
kann man dann nach seinem Rufzeichen suchen und sieht, wo man gehört wurde und wen man empfangen hat. (Upload in WSJT-X vorausgesetzt.)

Die Bilder zeigen die Behelfsantenne, die Software im Einsatz und das Ergebnis eines Tages. Übrigens: Im Süden ist bei mir „Ebbe“, denn da steht das Haus vor der Antenne. 😉 Probiert es mal aus! WSJT-X kann auch FT8 und einige andere digitale Betriebsarten … und wenn man dann schon mal die Station angeschlossen hat…

WAG-Contest 2020: Ergebnisse veröffentlicht

Die Ergebnisse des WAG-Contests 2020 wurden heute veröffentlicht. Das Contest-Team von DP3P hatte zum ersten Mal in der Multi-Operator Klasse low power (bis 100 W) teilgenommen. Ein wenig Sorge hatten wir schon, das wir gegen die 10-Minuten Regel verstossen hätten. Schliesslich befanden sich die Operator der SSB-Station und der CW-Station in getrennten Wohnmobilen. Untereinander wurde nur per Funk kommuniziert und natürlich hatten die OPs ein gemeinsames Log. Ein Vertsoss gegen eine der Regeln hätte letztendlich nur eine Wertung als Checklog bedeutet – das kommt einer Disqualifikation gleich.
Gearbeitet wurde von unserem Lieblingsplatz in der Nähe von Hameln aus. Zum Einsatz kamen eigentlich nur einfache Antennen, GPs, Longwires etc.

Jetzt liegt das Ergebnis vor:
DP3P ist an Position 29 in der Multi-Operator Klasse – damit sind wir nach H32 die zweiten in Niedersachsen, dicht auf gefolgt von den Walsrodern OMs von H02.

H32 befindet sich an Position 7 – hat allerdings auch von der Feststation in Lehrte aus mitgespiel (Rufzeichen DM5Q).
Die Ergebnisse des WAG befinden sich hier:
https://www.dxhf.darc.de/~waglog/user.cgi?fc=loglist&form=referat&lang=en

Umbau des D-Star Repeaters bei DB0TVH

Mittlerweile sind alle Komponenten für den Umbau des YAESU DR-1X Repeaters zum neuen D-Star Repeater vorhanden. Aus den USA kam hier das recht interessante Modul STM32-DVM an, das eigentlich einen Multimode-Betrieb des Repeaters in NXDN, P25, YSF, DSTAR, DMR und FM ermöglicht. Von Christian, DL9CMA, dem Betreiber von XLX339 stammt ein MMDVM-Board (DB9MAT, DF2ET), das ebenfalls erprobt wird. Zur Steuerung wird ein RaspberryPi 3+ mit einer Stromversorgung über einen StromPi 2 eingesetzt. Gesteuert wird das Ganze dann über die bekannte Software Pi-Star.

RaspberryPi mit StromPi , STM32-DVM, MMDVM-HAT (von rechts nach links)

Da die ganze Kombo aus RaspberryPi / StromPi und Relaissteuerung etwas größer als üblich ist wird jetzt noch nach einem passenden Gehäuse mit Lüfter gefahndet. Parallel dazu finden die ersten Tests auf dem Schreibtisch satt.