Hamnet Linkstrecken modernisiert

Blick von DB0ATS in Richtung DB0TVH

Die Basis für die Verbindungen (Linkstrecken) zwischen den digitalen Relais in Hannover und anderswo ist das Hamnet. DG4OAE Andreas berichtet: „Wir haben am Samstag bei DB0ATS auf der Hannover-Messe ein paar Antennen ausgetauscht und somit die Linkstrecken nach DB0ROD, DK0MAV und DB0TVH signifikant verbessert !“
Dank der Förderung durch die Stiftung Amateur Radio Digital Communications (ARDC) konnten die Antennen neu beschafft werden – das notwendige „Kleinmaterial“ wurde aus privaten Mitteln besorgt. „War etwas zugig da oben – aber es hat dem 5-Mann-Team dennoch Spaß gemacht!“ – so Andreas.
Es wurde auch noch eine neue Strecke zu DB0BBW (Berufsbildungswerk Annastift) in Betrieb genommen (das ist die kleine NanoBeam im Bild – sind nur knapp 2km) und somit nun auch den TETRA-Standort von DB0CSH auf dem Hotel am Stadtpark in Hannover über DB0BBW zweibeinig angebunden. Nebenbei wurde auch endlich der zweite Usereinstieg in Richtung WSW bei DB0ATS gesetzt, der demnächst dann die Richtung Pattensen, Arnum, Hemmingen etc. versorgen soll.
Das Ganze war dank guter Vorbereitung des Teams von 10:00 Uhr bis 15:00 erledigt.

Einige Eindrücke von den Arbeiten in der Höhe. Das Team bildeten Andreas, DG4OAE, Tobias, DO2HX, Tim – Rookie (ein begeisteter Kletterer, der demnächst Lizenz machen will), Julian, DJ3DE und Axel, DG1OBD. Eine besondere Herausforderung ist, dass bei der Ausrichtung der neuen Technik jeweils zwei Standorte gleichzeitig besetzt sein müssen, um die Spiegel/Ubiquitis auf das Maximum auszurichten.

Einige Hintergrund-Informationen zum Hamnet
Nun fällt eine solche Technik wie das Hamnet weder einfach vom Himmel noch gibt es sie zum Nulltarif. Hervorgegangen ist das Hamnet ursprünglich aus dem früheren Packet-Radio Netz. Es wurden IP-Nummern benötigt, als dieses zur Vernetzung mit dem Internet verbunden werden sollte. Die amerikanische AMPR (Amateur Packet Radio) Organisation beantragte so recht früh einen IP-Block. Und da es damals noch Im Internet wenig User gab erhielt sie gleich einen Ganzen mit 44 beginnenden Block. Also alles 044.xxx.xxx.xxx gehörte fortan der ampr.org. Wer damals schon Packet Radio mit Internet-Anbindung oder einen Linux-Rechner im Netz hatte, der konnte sich dort eine feste IP organisieren.
Nach einigen Jahrzehnten als die IPv4 Nummern knapp wurden (und IPv6 noch nicht gut verbreitet war) hat die ampr.org dann die Hälfte ihres IP-Blockes verkauft. Das spülte wieder einiges an Geld in die Kassen und man konnte mit den anderen IPs weiterarbeiten.
Heute hat sich die ampr.org über Stiftungsgelder zu einer Organisation gewandelt, die weltweit Projekte zum Ausbau der digitalen Kommunikation im Amateurfunk und im Amateurfunk allgemein fördert. https://www.ardc.net/
Die ARDC ist eine gemeinnützige Organisation nach amerikanischem Recht und man kann dort auch Gelder zur Förderung eigener Projekte beantragen. So wird z.B. das FreeDV-Projekt https://freedv.org/ gefördert. Gleichzeitig hat die ARDC das „Erbe“ der ampr.org angetreten und kümmert sich weiterhin um die Koordination der IP-Nummern im Bereich des Amateurfunks.
Was hat das nun mit dem Hamnet zu tun? Nun, ganz einfach: Das deutsche Hamnet verwendet natürlich IP-Blocks aus dem 44er-Netz. Im Norden Deutschlands gibt des den Verein Nord><Link https://nordlink.org/, der sich um die „Reste“ des Packet-Radio Netzes kümmert und Dank Carsten, DC7OS noch einige Aktivitäten im Thema APRS durchführt. Allerdings hat der Verein seit 2019 keine Mitgliederversammlung mehr durchgeführt. Unser Distrikts-Vorsitzender DH8OH ist Kassenwart in diesem Verein.
Andreas, DG4OAE war zu früheren Packet-Radio Zeiten für diese Betriebsart in unserer Region stark engagiert. Und dieses Engagement hat er dann später im Bereich des Hamnets fortgesetzt und zahlreiche Standorte für das Hamnet akquiriert. Durch seine berufliche Tätigkeit begünstigt konnte er auch eine Gruppe von Funkamateuren ausbilden, die eine für die heutigen Standorte häufig notwendigen Steiger-Lizenzen haben. Damit war es dann möglich, auch auf kommerziellen Standorten die für den Betrieb des Hamnet notwendige Technik zu installieren. Den Nutzen des Hamnet haben im Übrigen nicht nur die Funkamateure – da es mittlerweile in unsere Region auch viele BOSler gibt, die auch eine Amateurfunklizenz haben, ist der vernetzte Digitalfunk im Hamnet auch eine möglich Rückfallebene für den Behördenfunk. Hierfür sind genügend autarke Hamnet-Standorte wichtig – allerdings verbrauchen die Hamnet-Komponenten (Ubiquitis z.B.) wesentlich weniger Strom als ein Relais.
Einen Überblick über die Vernetzung des Hamnet erhält man unter https://hamnetdb.net/.

Etwas länger her…

…ist Herbstfieldday auch schon wieder.

Mit etwa fünfzehn teilnehmenden Fieldday-Aktivisten war unser Treffen am Humboldtsee wieder recht gut besucht. Ich war schon am Mittwoch angereist, die Wiese am See war leer und bei gutem Wetter konnte ich in Ruhe mit dem Aufbau meines Funkequipments beginnen – alleine ist der Aufbau des Spiderbeams mit 10 Meter Mast immer etwas zeitaufwendiger.
Was für unsere Fieldday-Gruppe fast ein völlig neues Feeling war: Es war warm und sonnig und der Wetterbericht sagte für das Wochende auch sonniges Wetter voraus. Zu den Konsequenzen des schönen Wetters später noch mehr.

Am Donnerstag füllte sich die Wiese dann langsam mit einigen anderen Mitstreitern, Eugen, Lacki, Gerd, Wilfried und andere suchten sich ein schönes freies Plätzchen aus und bauten ihr Equipment auf.
Unsere Fielddays sind ja fast immer eine kleine „Leistungsschau des Amateurfunks“, soviele unterschiedliche Betriebsarten und Stationsaufbauten waren zu sehen. Und jeder konnte wieder ein wenig vom anderen abschauen, fachsimpeln und Ideen entwickeln.

Von der portablen EME-Anlage von Gerd DL5BBH über Wilfrieds DJ1WFs QO-100 Anlage (nur echt mit Dosenantenne!) über diverse Vertikals für Kurzwelle bis hin zum Spiderbeam konnte man wirklich viele Spielarten des Amateurfunks live und in Farbe begutachten. Kai DO9KAS experimentierte mit seiner Leichtbau-Satellitenantenne und der Selbstbau-Steuerung. Hier hatten wir alle Platz und konnten viel ausprobieren.
Und dann am Freitag spät Nachmittags bekamen wir den Nachteil des schönen Wetters zu spüren: „Unsere“ Wiese am Humboldtsee füllte sich zusehends mit anderen Wochenend-Campern, die sich zuletzt wirklich in jede freie Lücke drängten – es hätte nicht viel gefehlt und einige hätten ihr Auto fast unter Ingos Markise abgestellt 😉 .
So war natürlich auch bald Gerd die freie Sicht für EME verstellt – ferner tobten Kinder um die Anlage herum, was ihn dann doch zum baldigen Abbau der Anlage bewegte. Aber natürlich interessierten sich auch viele Camper für das, was wir so taten und es entstanden viele spontane Gespäche, in denen wir unsere Aktivitäteten erläuterten.
Die Bedingungen insbesondere auf Kurzwelle waren sehr gut, so dass sich die Kurzwellenfunker über viel DX gefreut haben.

Ich selbst bin allerdings so spät aufgestanden, dass ich die morgendlichen VKs verpasst habe.
Die Restauration am Campingplatz hatte wieder geöffnet, das war im März noch nicht der Fall. So konnten wir uns auch von der recht guten Küche verwöhnen lassen – auch wenn sie am Samstag vom Ansturm der Gäste überrannt wurde und wir lange warten mussten. Aber das Warten wurde dann halt mit regem Informationsaustausch gefüllt – so hatte ich die Chance von Torsten DC9TH und Nicole DD9NW viel über Geocaching zu lernen und einen Tip für gute wiederverwendbare Kabelbinder zu bekommen. Erwähnt werden muss auch: Natürlich brachten Marion und wolfgang am Samstagnachmittag wieder den von vielen schon heiß ersehnten Kuchen vorbei.
Am Sonntag nahmen wir dann am Bestätigungsverkehr des Rundspruchs teil. Helmut, DF9OO hatte im Bestätigungsverkehr von DL0DN sogar eine Sonderlocke für uns eingebaut. So wurden die H48ler gesondert um Bestätigung gebeten.
Mit der bestätigung über DL0HV hatten diesmal die Benutzer der Vertikals ein Problemchen – der Bestätigungsverkehr wurde offensichtlich mit eine horizontal polarisierten Antenne durchgeführt. Da half dann auch eine (vertikale) Moregain-Antenne auf unserer Seite nicht.
Nach dem Bestätigungsverkehr wurde dann langsam abgebaut. Und wi eimmer gilt bei uns: Nach dem Fieldday ist vor dem Fieldday…Sogar die Antennenanlage und Strategie für den 160m Contest im Winter haben wir schon geplant. So geht Amateurfunk!
Und was wäre der Fieldday ohne Wilfrieds Fieldday-Video… Hier ist es:
https://www.facebook.com/wilfried.fritz.1/videos/734612108475068?locale=de_DE

DP3P nimmt am IARU-Region One 145 MHz Contest teil

Eine kleines Team (Kai, DO9KAS, Lacki, DC1AP und Gerd, DL5BBH) nimmt derzeit (02./03. September) vom Lindener Berg aus am IARU-R1 145 MHz Contest teil. Auch Pom, DG7ACF war QRV – diesmmal vom Ith mit aus mit dem Rufzeichen DP9X. Am Samstag war das 2 Meter Band gut gefüllt, gefühlt mehr als bei den letzten Contesten, so Pom.
Am Sonntag waren die Bedingungen zeitweise leicht angehoben – so konnte DF1OE sogar von zu Hause aus G2N arbeiten. Das ist eine Entfernung von 546 km – mit vertikaler X-5000 in 4 Meter Höhe über Grund!

DP3P bei DL0TY – Foto: Ingo, DC1AP
Das Endresultat nach entspanntem Funken: So schlecht ist die Lage auf dem Lindener Berg nun auch nicht…